Bild1: Toni Hostettler an der Sport Ehrung 2024 | Bild2: Rede von Toni Hostettler als neues Ehrenmitglied
Toni Hostettler über Handball, Ehrenamt und unvergessliche Erlebnisse
Ohne Menschen wie Toni Hostettler wäre der Sport nicht das, was er ist. Seit Jahrzehnten engagiert sich das Pfadi-Ehrenmitglied mit Herzblut für den Verein und hat dabei unzählige Rollen übernommen, von der Unterstützung des Trainerstabs bis hin zur organisatorischen Arbeit im Hintergrund. Seine Leidenschaft für den Handball und sein unermüdlicher Einsatz machen ihn zu einer der prägenden Figuren in der Vereinsgeschichte. Doch Toni Hostettler ist mehr als nur ein Funktionär, er ist ein echter Handball-Kenner, der über viele Jahre hinweg die Entwicklung des Sports hautnah miterlebt hat. Im Interview spricht er über seine Anfänge, seine schönsten Erlebnisse mit Pfadi, seine Gedanken zur aktuellen Saison und darüber, warum das Ehrenamt für ihn eine Herzensangelegenheit ist.
Interview: Robert Blaser
Du setzt dich seit vielen Jahren für Pfadi Winterthur ein. Wie entstand diese Liebe zum Verein?
Toni Hostettler: Vor 1983 gab es bereits einige Berührungspunkte, doch richtig gefestigt hat sich die Beziehung in den darauffolgenden Jahren. Seither ist sie ein fester Bestandteil meines Lebens, mit Höhen und Tiefen, aber immer mit einer klaren Entwicklung in eine positive Richtung.
Du hast bei Pfadi viele Funktionen ausgeübt. Welche haben dir am meisten Spass gemacht?
Jede einzelne Aufgabe hatte ihren eigenen Reiz und brachte besondere Herausforderungen mit sich. Das machte es spannend, und genau deshalb bin ich bis heute mit Herzblut dabei. Neben dem persönlichen Engagement konnte ich auch viele wertvolle Fähigkeiten gewinnen, sowohl für den Sport als auch fürs Berufsleben.
Bei der Sportler-Ehrung 2024 wurdest du als Sportförderer ausgezeichnet. Hat dich diese Ehrung persönlich gefreut?
Ja, natürlich. Obwohl mir die Auszeichnung persönlich nicht so wichtig ist, hat es mich gefreut, weil sie die Bedeutung des Ehrenamts unterstreicht. Es gibt unzählige Menschen, die sich mit genauso viel Leidenschaft engagieren und ich kann es nur jedem empfehlen. Der Einsatz lohnt sich, weil man so viel Positives zurückbekommt.
Du selbst spieltest aktiv Handball. Bei wem und auf welcher Position?
Drei Winterthurer Lehrer haben uns damals im Ergänzungsturnen für den Handball begeistert. Fast alle aus unserer Schulzeit wechselten danach in verschiedene Stadtvereine. Ich begann als Linksaussen beim HC Artus und spielte später bei Grün-Weiss Effretikon. 1983 beendete ich meine aktive Laufbahn und wechselte in den Trainerstaff von Nicola Andric bei Pfadi Winterthur.
Du hast bei Pfadi schon einige Höhepunkte erlebt – sei es in der Meisterschaft, im Schweizer Cup oder im internationalen Handball. Welche Highlights bleiben dir in bester Erinnerung?
Die Titelgewinne sind natürlich unvergesslich. Aber besonders eindrücklich waren auch die internationalen Reisen. Es ging nicht immer in grosse Städte wie Barcelona, Lissabon oder Hamburg, manchmal hiessen die Destinationen auch Yuschnyi, Ciudad Real, Wroclaw, Bruck, Minsk oder Karvina. Das waren oft nicht nur sportliche, sondern auch logistische Herausforderungen, die in Erinnerung bleiben. Ein weiteres prägendes Erlebnis war der grosse Entwicklungsschritt von der Eulachhalle hin zur AXA Arena, eine enorme Veränderung für den Verein. Dazu kommen unzählige Begegnungen mit grossartigen Menschen sowie viele kleine und grosse Erlebnisse, die ein ganzes Buch füllen könnten.
Was traust du der ersten Mannschaft in dieser Saison zu?
Angesichts der gewichtigen Abgänge vor Saisonbeginn und der zahlreichen Verletzungen ist es das wichtigste Ziel, die Playoffs zu erreichen. Die Mannschaft ist sehr jung, entwickelt sich aber kontinuierlich weiter. Ich freue mich über jeden Schritt nach vorne, sei es im Team oder auf den Zuschauerrängen. Es gibt weiterhin viel zu tun, aber auch viel Potenzial.
Hast du einen Pfadi-Lieblingsspieler?
Ich habe mir schon lange abgewöhnt, einzelne Spieler besonders hervorzuheben. Mich fasziniert die Teamleistung als Ganzes, das Zusammenspiel aus individuellen Charakteren und Fähigkeiten. Jeder trägt auf seine Weise zum Erfolg bei, und das ist es, was den Sport so spannend macht.
Welche Hobbys, ausser Handball, pflegst du?
Ich verbringe gerne Zeit mit Familie, Freunden und Bekannten, sei es in geselliger Runde, auf einer E-Bike-Tour oder einem Ausflug. Gelegentlich unternehme ich auch gerne Reisen, um neue Orte zu entdecken. Ich habe vielseitige Interessen und geniesse es, mich auch ausserhalb des Handballs mit unterschiedlichen Themen zu beschäftigen.
Interessierst du dich auch für andere Sportarten?
Definitiv. Ich habe keine besonderen Präferenzen, sondern interessiere mich für viele verschiedene Sportarten. Allerdings steht für mich aktuell ein persönliches Ziel im Fokus: mich selbst wieder mehr in Bewegung zu bringen. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Gibt es für dich Visionen, Träume oder Ziele – sei es bei Pfadi oder im privaten Bereich?
Ich wünsche mir, dass Handball als Sportart noch mehr an Bedeutung gewinnt. Er ist dynamisch, trickreich, intensiv und dabei äusserst fair, auch neben dem Spielfeld. Viele Spiele sind bis zur letzten Sekunde spannend, und genau das macht den Sport so attraktiv für Zuschauende und Sponsoren. Es wäre schön, wenn sich diese Begeisterung weiter verbreitet.