Wacker Thun hat gegen den Tabellenführer klar das Nachsehen
36:27 (21:15) – Zu stark waren die Pfader am heutigen Abend in der AXA Arena gegen die arg dezimiert angetretenen Thuner. Schon zur Halbzeit war die Partie praktisch entschieden. Dem Offensiv-Spektakel der Gastgeber hatten die Berner Oberländer an diesem Abend schlicht zu wenig entgegenzusetzen. Eindrücklich etwa die Bilanz von Pfadi’s Flügelzange. Dreizehn lupenreine Treffer ohen einen einzigen Fehlschuss erzielten Joël Bräm und Fabrizio Pecoraro. Ein sehenswertes Erlebnis.
Die Winterthurer wirken fokussiert in diesen Wochen. Und sie tun dies auch gegen einen Gegner, welcher gleich sechs verletzte Stammspieler melden musste. Das Team von Adi Brüngger geriet – nach dem Gegentreffer zu Beginn – kein einziges Mal mehr in Rücklage. Das hatten sie einer starken Deckung zu verdanken, welche einzig gegen den schnellen Nicolas Suter und den grossgewachsenen Ron Delhees vielleicht etwas mehr hätte tun müssen. Die Basis zum erfolgreichen Start war bereits nach neun Minuten und dem Viertorevorsprung (6:2) gelegt. Von da weg bekam man nie mehr das Gefühl, der Sieg bliebe an diesem Abend nicht in Winterthur. Denn vorne wirbelten die Pfader, notabene in den unterschiedlichsten Formationen, ihren Gegner immer wieder schwindlig. Der gut aufgelegte Aleksandar Radovanovic, in Abwesenheit vom Langzeitverletzten Cédrie Tynowski und von Pascal Vernier einziger Linkshänder, verwandelte all seine fünf Würfe in der ersten Hälfte sicher. Kevin Jud trieb die Seinen in gewohnter Weise an, Lukas Heer war durchschlagskräftig und die beiden Flügel sehr treffsicher. Adi Brüngger begann früh, die Einsatzzeiten zu verteilen, denn es steht in den nächsten Tagen ein happiges Programm ins Haus. Ein Leistungsabfall war dabei nicht zu verspüren. Auch die Alternativen funktionierten. Die 21 Tore im ersten Durchgang zeugten von hoher Angriffs-Effizienz. Hinten zollte man in diesem lebendigen Spiel mit 15 Gegentreffern der ebenso bekannten Thuner Schnelligkeit mit dem schnellen Anspiel etwas Tribut. Das hatte allerdings keine Folgen, denn in der Offensive gelang eigentlich fast alles.
Pfadi nützte die grössere Breite im Spielerkader auch in Halbzeit Zwei schonungslos aus. Simon Schelling stand nun für den zuvor guten Matias Schulz zwischen den Pfosten, am Kreis bekam neben Markus Dangers auch Jannic Störchli seine Einsatzzeiten. Patrice Bührer spielte lange Zeit auf Rückraum Mitte und Links. Natürlich stimmten da nicht mehr alle Abläufe wie zuvor, zu sicher und zu lange war man da auch schon in der Erfolgsspur. Der Vorsprung wuchs nicht mehr gar so schnell, aber er wuchs eben immer noch. Die Defensive wirkte nun auch noch etwas kompakter. Philipp Holm, der Däne im Team von Martin Rubin, war jedenfalls abgemeldet. Ivan Wyttenbach, immerhin der Topscorer, ebenfalls. Und die Torhüter kamen nicht annähernd auf die Erfolgsquoten des Pfadi-Duos Schulz/Schelling. Es waren bei Wacker zu wenige, welche etwas hätten reissen können.
Hauptprobe für den EHF-Cup geglückt
So siegte Pfadi in einer Hauptprobe für das sonntägliche Europacup-Spiel gegen Bjerringbro-Silkeborg ziemlich ungefährdet. Das Spiel machte Freude auf mehr. Best Player Fabrizio Pecoraro betonte hernach im AXA-Lounge-Interview, wie sehr sich das Team auf diese Herausforderung am Sonntag freut. Sie hätten nach der erfolgreichen Qualifikation gegen Pelister Bitola für die entscheidende Ausmarchung gegen die Dänen in den letzten Wochen viel Zeit in die Vorbereitung dieser Spiele investiert. Das Team wirke wohl deshalb derart fokussiert, auch in Bezug auf eine alltägliche Aufgabe wie an diesem Abend eben gegen Wacker Thun. Man darf jedenfalls gespannt sein. Am Sonntag kommt ein Gegner von anderem Format. Es braucht eine sehr gute Leistung, um dann im Rückspiel weiter auf eine Europacup-Teilnahme in der Gruppenphase hoffen zu dürfen.
Telegramm
Pfadi Winterthur – Wacker Thun 36:27 (21:15)
Mittwoch, 13. November 2019, 19:30 Uhr, AXA Arena Winterthur
Pfadi Winterthur: Schulz, Schelling; Quni, Ott, Pecoraro (6), Cohen (3/1), Dangers (3), Störchli, Heer (4), Bührer, Radovanovic (5), Jud (8/3), Bräm (7), Freivogel, Svajlen, Schramm.
Trainer: Brüngger
Abwesende: Tynowski (verl.); Vernier (krank); Huber, Schönfeldt (NLB).
Wacker Thun: Zuege, Wick; Holm, Dähler (4), Suter (5), Giovanelli (1), Lanz (1), Wyttenbach (1), Friedli (2), Lüthi (1), Simon Huwyler (1), Stefan Huwyler, Haas (3), Gruber, Bouilloux (3), Delhees (5).
Trainer: Rubin
Abwesende: Winkler, Felder, Guignet, Lanz, Linder, Manse, Raemy (verl.).
814 Zuschauer; Schiedsrichter Brunner/Salah; Delegierter Vitzthum; Strafen: 4:4; Siebenmeter: 4/4 : 0/1.
Bildergalerie Martin Deuring | deuring-photography.com
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Nächste Heimspiele in der AXA Arena:
So. 17.11.2019 | 16:00 Uhr | Pfadi Winterthur – Bjerringbro-Silkeborg (DEN / EHF-Cup Runde 3, Hinspiel)
Mi. 20.11.2019 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – HSC Suhr Aarau (CH-Cup 1/4-Final)
Mi. 11.12.2019 | 19:30 Uhr | Pfadi Winterthur – RTV 1879 Basel