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Viel Aufwand beim Sieg über Handball Esch 

Pfadi Winterthur steht mit dem 33:30 (16:13) in der zweiten und entscheidenden Qualifikationsrunde der EHF European League. In Kassel siegte das Team von Adi Brüngger gegen einen aufsässigen und nie nachlassenden Gegner mit drei Toren Differenz. Es hatte zuvor in dieser Partie auch schon deutlich besser ausgesehen, die Luxemburger aber liessen sich davon wenig beeindrucken. Sie blieben hartnäckig bis am Schluss.

Pfadi Winterthur fehlten wie schon zuletzt am Mittwoch mit Cédrie Tynowski, Fabrizio Pecoraro, Roman Sidorowicz, Pascal Vernier und Joël Bräm gleich fünf Stammspieler. Dafür hatten mit Gian-Luca Bühlmann und Benedikt Dechow zwei Akteure aus dem NLB-Team die Reise nach Nordhessen mitgemacht.

Adi Brüngger hatte nach dem Videostudium des Gegners erwartet, dass dieser auf Augenhöhe spielen kann. Eine aggressive Deckung, das schnelle Spiel nach vorne und die Durchsetzungskraft der Rückraumspieler sind ihm besonders aufgefallen. Das war dann auch im Spiel so und es begann ein zähes Ringen um jeden Treffer. Gleich zu Beginn fiel allerdings vor allem Einer auf, Dennis Wipf im Tor der Pfader. Er parierte innert weniger Minuten vier Mal mirakulös, davon drei Mal gegen einen alleine auf ihn zukommenden Gegenspieler. Das offenbarte allerdings auch, dass seine Vorderleute noch nicht auf dem Posten waren. Weil auch im Angriff der Winterthurer oft gesündigt wurde, startete das Spiel ausgeglichen, wogte hin und her, mal mit Fehlschüssen, mal wieder mit Torerfolgen. Durchsetzen konnte sich Pfadi erst nach 24 Minuten, nach dem 11:10, als es in Folge zum 15:10 davonziehen konnte. Kevin Jud, der kurz davor eingewechselte Yahav Shamir mit einem Treffer ins leere Tor des Gegners und zwei Mal Marvin Lier stellten auf dieses Resultat. Cohen gelang später das 16:11, aber die Luxemburger nutzten zwei Mal die immer wieder auftretenden Fehler im Pfadi-Angriff, zuletzt zum 16:13 mit einem Gegenstoss in der Schlusssekunde. Sie waren eben aufsässig, wie dies Brüngger im Vorfeld erwartet hatte.

Acht Treffer Maximalvorsprung – am Schluss noch Drei
Nachdem Martin Muller wieder mal mit einem wuchtigen Wurf aus dem Rückraum für Esch verkürzen konnte, eröffnete kurz danach Cohen das Skore für Pfadi. Beim 18:14 spielte Lukas Heer schön auf den freien Marvin Lier, welcher in der Zwischenzeit immer besser in Fahrt gekommen war. Die Winterthurer begannen sich allmählich abzusetzen, dies weil sie nun in der Deckung etwas konsequenter zulangten und vorne die sich bietenden Chancen zu verwerten wussten. Beim 28:21 (49.) durch Radovanovic hatten sie sich in eine sehr gute Ausgangslage manövriert, vielmehr gearbeitet. Aber eben, wie zuvor schon, jedes Nachlassen nützten die „Gäste“. So etwa beim Stand von 32:24 (55.), als sich Coach Adi Brüngger nach diesem Achttore-Vorsprung an der Seitenlinie zusehends darüber nervte, wie seine Spieler nun mit dem Ball im Angriff umgingen und in der Deckung gleichermassen nachliessen. Den Pfadern gelang in den letzten gut fünfeinhalb Minuten noch ein Törchen, beim Gegner waren es noch sechs.

Sicher in die nächste Runde – Lier überragend
Gereicht hat es trotzdem. Aufgrund der Ausgangslage kurz vor Schluss auch sicher genug. Der Sieg,  mühsam erarbeitet. Marvin Lier mit elf Toren insgesamt erfolgreichster Spieler des Abends. Andere hatten auch ihre offensiven Anteile. Vorab Radovanovic, Cohen und Jud gelangen ansehnliche Quoten. Die jungen Torhüter Wipf und Shamir hielten wichtige Bälle. Gegen die Geschosse aus dem Rückraum waren aber auch sie oft machtlos. Zu wenig gingen da die Pfader zum Gegner hin, zu oft wurden sie geradezu überlaufen. Handball Esch war auf dem Papier nicht der Favorit. Das Team von Trainer Andrzej Gulbicki glaubte lange Zeit sicher an die Möglichkeit weiter zu kommen. Dazu hätten sie ja auch Spieler von gutem Format in der Mannschaft. Selbst am Schluss, scheinbar abgeschlagen, gaben sie nicht auf und verliessen das Feld denn auch als stolzer Verlierer. Pfadi wird sich steigern müssen, die Auswahl der nächsten Gegner ist von ganz anderem Kaliber. Aber wer weiss, vielleicht kommt dann der Eine oder Andere aus dem Lazarett zurück. Das gäbe zusätzliche Möglichkeiten, auch mal für eine Auszeit. Wenn denn überhaupt gespielt werden kann… So einfach ist das derzeit nicht.

Auslosung am Dienstag
Am Dienstag wird am Sitz des Europäischen Handballverbandes EHF in Wien die zweite Qualifikationsrunde ausgelost. Gespielt wird ab dieser zweiten Runde unter der Woche jeweils Dienstag oder Mittwoch. Als Spieldaten vorgesehen sind für das Hinspiel der 22./23. September, für das Rückspiel eine Woche später der 29./30 September. Angesichts der Corona-bedingten Unsicherheiten wird die Organisation dieser Anlässe zeitlich gesehen zu einer echten sportlichen Herausforderung. Wir werden auf diesem Kanal darüber informieren.

Pfadi Winterthur vs. Handball Esch (LUX) 33:30 (16:13)
Sonntag, 6. September 2020, 12:30 Uhr, Rothenbach-Halle Kassel (GER)

Pfadi Winterthur: Wipf, Shamir (24.-54./1 Tor); Ott, Bühlmann, Cohen (6), Lier (11/2), Störchli (1), Heer, Bührer, Radovanovic (6), Jud (8/2), Dechow, Freivogel, Svajlen.
Trainer: Brüngger | Cvetkovic | Schulz.
Abwesende: Schönfeldt (NLB), Tynowski, Pecoraro, Sidorowicz, Vernier, Bräm (alle verl.).

Handball Esch: Figueira-Costa, Boukovinas; Muller M. (4), Krier (4), Labonte, Muric, Pulli (1), Bock (2/2), Kirsch, Kohn, Werdel (4), Rastoder (1), Ewald, Barkow (1), Muller L., Pucnik (5), Petiot (8).
Trainer: Gulbicki | Schiertz | Milosevic.
Abwesende: Wirth, Agovic, Trierweiler, Muller L.

keine Zuschauer (Corona-Vorschriften GER); Schiedsrichter Baumgart/Wild (GER); Del: Böllhoff (GER); Strafen: 3:4; Verschossene Siebenmeter: keine.
Bemerkungen: Erste EHF-EL Qualifikationsrunde wegen aktueller Corona-Quarantäneliste des BAG in einem Spiel auf neutralem Terrain angesetzt. Europacup-Debüt von Benedikt Dechow und Gian-Luca Bühlmann.

Zum Matchcenter EHF-EL Website Handball Esch

Live-Spielbericht im Archiv auf EHF TV

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Bilder der “Expedition Kassel”
(Danke für die Fotos aus der Halle an: patty.stein@handballesch.lu und Bildagentur Hartenfelser):

Die nächsten NLA-Spiele:
Do 10.09.2020 | 20:00 | GC Amicitia Zürich vs. Pfadi Winterthur | Saalsporthalle Zürich
Sa 12.09.2020 | 17:00 | Pfadi Winterthur vs. RTV 1879 Basel | AXA Arena Winterthur
Sa 19.09.2020 | 19:00 | Kadetten Schaffhausen vs. Pfadi Winterthur |BBC Arena Schaffhausen
Do 24.09.2020 | 19:30 | Pfadi Winterthur vs. TV Endingen | AXA Arena Winterthur
Sa 03.10.2020 | 17:00 | Pfadi Winterthur – HC Kriens-Luzern | AXA Arena Winterthur

Qualifikation EHF European League | Runde 2:
Di/Mi 22./23.09.20 | EHL-Qualifikations-Runde 2 Hinspiel
Di/Mi 29./30.09.20 | EHL-Qualifikations-Runde 2 Rückspiel

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